„So wird das sprichwörtliche ‚Henne-Ei-Problem‘ effektiv aufgelöst“, so der Deutsche Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Verband (DWV) e.V. in seiner Stellungnahme zum Antragsentwurf der Fernleitungsnetzbetreiber (FNB Gas e.V.). Gemeint ist das gewählte Modell des Amortisationskontos und der Finanzierung des Kernnetzes über Netzentgelte und die zeitliche Verschiebung auch auf zukünftige Nutzer. Am 8. Januar endete nun die Frist der Bundesnetzagentur zur Einreichung für die Beteiligung am Konsultationsverfahren.
Insgesamt sieht der Antragsentwurf eine Leitungslänge von 9.721 km vor, die überwiegend (60%) auf Umstellungen bestehender Erdgasleitungen basieren. Die zu erwartenden Investitionskosten belaufen sich auf 19,8 Milliarden Euro. Das H2-Kernnetz lässt sich vergleichen mit dem Autobahnnetz. Es ist das Grundgerüst für den Aufbau der Wasserstoff-Infrastruktur in Deutschland. In einer zweiten Stufe wird dieses Grundgerüst weiterentwickelt – quasi mit Bundes- und Landstraßen mit Verbindungen in Städte und Gemeinden. Hierbei will auch HyCologne e.V. mitmischen mit einer Wasserstoffleitung rund um Köln (HyPipCo).
„Der DWV begrüßt den Antragsentwurf der FNB für ein gemeinsames Wasserstoff-Kernnetz“, sagt Werner Diwald, Vorstandsvorsitzender des DWV. „Mit einem engmaschigen und über ganz Europa verbreiteten Wasserstoffnetz, das zu großen Teilen auf bestehenden Erdgasleitungen basiert, geht Europa schnell und effizient einen wichtigen Schritt in Richtung Energiesouveränität. Gleichzeitig kann auf diese Weise kosteneffizient die resiliente Versorgung aller Branchen in der EU mit ausreichend grünem Wasserstoff abgesichert werden. Es gilt daher, insbesondere vor dem Hintergrund des zunehmenden internationalen Wettbewerbs um Wasserstofftechnologien, rechtssichere Rahmenbedingungen für den Aufbau einer effizienten und resilienten Wasserstoffinfrastruktur für eine erneuerbare Energiewirtschaft zu schaffen.“